Geschichtswerkstatt Billstedt

Grundlegendes • Stil • Ursprung

Die Geschichtswerkstatt Billstedt unter der Leitung des Stadtteilhistorikers Ralph Ziegenbalg widmet sich der Aufarbeitung und Verbreitung der Geschichte des Stadtgebiets Billstedt. Zeitzeugenberichte und historische Fotos sammelt die Geschichtswerkstatt in ihrem Archiv im Gothaer Weg 12. Unter der Leitung von Ralph Ziegenbalg entstehen Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen anlässlich von Jahrestagen oder Stadtfesten, werden Bücher zu unterschiedlichen historischen Themen des Stadtteils publiziert und Fahrradtouren und historische Spaziergänge organisiert. Im Mittelpunkt steht immer die Information über die Geschichte und Entwicklung des vielseitigen Stadtteils Billstedt, der heute 70.000 Einwohner aus rund 130 Nationen zählt.

Grundlegendes

Die Geschichtswerkstatt Billstedt recherchiert die Geschichte des Stadtgebiets Billstedt und macht sie den Anwohnern in unterschiedlichen Medien zugänglich: Rundgänge, geführte Fahrradtouren, Publikationen, Ausstellungen und eine umfangreiche Website mit Informationen zu vielen Themenkomplexen. Die Arbeit umfasst Gespräche mit Zeitzeugen und die Materialsammlung (Fotos und Dokumente) sowie die Auswertung der Lokalzeitung Billstedter Anzeiger, die ab 1903 in Billstedt erschien. Die Lokalzeitung ermöglicht eine sehr gute Aufarbeitung der Geschichte des Stadtteils, inzwischen ist die Zeitung eingestellt (seit 1979). Das noch heute erscheinende Billstedter Wochenblatt wollen die Stadtteilhistoriker erfassen, sobald die Arbeit am Billstedter Anzeiger abgeschlossen ist. Ein weiteres wichtiges Tool ist die Website der Geschichtswerkstatt www.geschichtswerkstatt-billstedt.de, die den Anwohnern des Stadtteils historisches Wissen und alte Fotos zugänglich macht. Hier werden auch Veranstaltungen angekündigt und über aktuelle städtebauliche Visionen für den Stadtteil informiert.

Stil

Die Arbeit der Geschichtswerkstatt Billstedts ist geprägt von einem eher positiven Bild des Stadtteils, ohne die Probleme gesellschaftlicher und städtebaulicher Natur zu ignorieren. Der Leiter, Ralph Ziegenbalg, setzt auf Information gegen das Billstedt-Klischee des kriminellen und prekären Stadtteils, das im Raum Hamburg weit verbreitet ist. „Keine Frage, hier gibt es durchaus gesellschaftliche Probleme und soziale Brennpunkte“, sagt Ralph Ziegenbalg, doch „die Kriminalität in Billstedt nimmt seit Jahren ab. Mittlerweile liegt der Stadtteil deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt.“ Auch die Anwohner erleben ihren Stadtteil als Heimat und sehen die kulturelle Vielfalt überwiegend positiv. Ralph Ziegenbalg setzt sich für ein „Haus der Einwanderung“ mit einem kleinen Stadtteilmuseum. Die Villa des Schiffbeker Elektrizitätswerks am Schleemer Bach wäre aus seiner Sicht ein geeignetes Objekt für dieses Vorhaben.

Aktivitäten

Publikationen zur Geschichte Billstedts, Ausstellungen, Rundgänge und Stadtteilspaziergänge sind die wesentlichen Aktivitäten der Geschichtswerkstatt Billstedt. Regelmäßig veranstaltet der Leiter der Geschichtswerkstatt Rundgänge zu unterschiedlichen historischen Themen, an denen Anwohner teilnehmen. „Wenn man seinen Stadtteil gut kennt, dann schätzt man ihn viel mehr“, sagt Ralph Ziegenbalg. Und man merkt, dass er hier im Quartier nicht nur einfach wohnt, sondern hier wirklich gern lebt und diese Begeisterung auch weitergeben möchte. Entsprechend ist es nicht allein die Geschichte, die Ralph Ziegenbalg den Besuchern vermittelt, sondern er führt sie bei seinen Rundgängen und geführten Fahrradtouren auch an besonders schöne Orte. Titel der Exkursionen sind zum Beispiel: „Billstedts grüner Norden“ oder „Kirchsteinbek. Billstedts unbekannte Schönheit“. Dabei wird stets auch Wissen über den Stadtteil vermittelt, gut aufbereitet in einem Mix aus Zeitzeugenberichten, Anekdoten und historischen Fakten. Rundgänge gibt es zu diversen historischen Themenkomplexen. Ein eigener Rundgang widmet sich den Stolpersteinen im Stadtteil – kleine Gedenksteine für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor ihren früheren Wohnorten. Die Lebensläufe der Opfer können Interessierte auf der Homepage der Geschichtswerkstatt nachlesen. Nicht nur die Geschichte, sondern auch die aktuelle Entwicklung des Stadtteils behält die Geschichtswerkstatt im Blick. Die Stadtteilhistoriker mischen sich ein, wenn es um die bauliche Neugestaltung des Quartiers geht und beziehen Position. Dem Leiter der Geschichtswerkstatt Billstedt, Ralph Ziegenbalg, ist es zudem wichtig, dass die Geschichtswerksatt bei großen Stadtfesten wie der BilleVue vertreten ist. Bei der BilleVue 2022 zeigte Ralph Ziegenbalg zum Beispiel in einem großen Stand die Fotoausstellung „Schiffbek 1962/68“ mit knapp fünfzig Aufnahmen von Kurt J. Scheffer aus den 1960er Jahren. Weit über 1000 Besucher wollten diese Fotos sehen und informierten sich über die Arbeit der Stadtteilhistoriker. Am „Tag der Geschichtswerkstätten“ nimmt die Geschichtswerkstatt Billstedt ebenfalls regelmäßig teil.  

Fotos: Felix Zimmermann
Video: Sebastian Vogt

Kontakt

info@kph-hamburg.de

Telefon: 040 - 822 45 68 0

info@geschichtswerkstatt-billstedt.de

Telefon: 64 61 72 38

Termine

1.+3. Dienstag im Monat | Geschichtswerkstatt Billstedt im Gothaer Weg 12 | 17:00 bis 19:00 Uhr

Ansprechpartner: Ralph Ziegenbalg